Die geriatrische Therapie richtet sich an Patienten, die häufig älter als 65 Jahre sind und in der Mehrheit aus der Altersgruppe der über 80-Jährigen stammen. Sie leiden unter speziellen Erkrankungen, die häufig in einem veränderten Erscheinungsbild auftreten und deshalb nur schwer zu diagnostizieren sind. Dadurch, dass diese Patienten meist stark gebrechlich sind und von einer Kombination aus mehreren Krankheiten betroffen, erfordert die Behandlung einen ganzheitlichen Ansatz. Therapieerfolge werden meist nur langsam erzielt, zudem besteht ein zusätzlicher Bedarf an sozialer Unterstützung.
Die Geriatrie soll die Lebensqualität der Patienten verbessern, ihre Eigenständigkeit fördern sowie ihren funktionellen Status erhöhen. Damit dies gelingt, ist die Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams notwendig, das die Beschwerden über die rein organorientierte Medizin hinaus behandelt.
Die Einschränkungen der betroffenen Patienten bedingen sich durch Veränderungen der Physiologie infolge des Alterungsprozesses. Auch andere Schädigungen, beispielsweise durch Medikamentennebenwirkungen, spielen eine Rolle. Sie können sich auf somatische, kognitive oder affektive Art auswirken.
Die meisten Betroffenen sind pflegefallgefährdet und leiden unter einer Kombination mehrerer der sogenannten geriatrischen „I“: Immobilität, Irritabilität, Instabilität, Inkontinenz, Isolation, Immundefekte, Impotenz und iatrogene Schädigung. Aufgrund der altersphysiologischen Veränderungen weisen viele auch eine erhöhte Vulnerabilität auf. Hinzu kommen eine geringere Anpassungsfähigkeit und begrenzte Fähigkeit zur Kompensation. Wechselwirkungen und Defizite bestehen in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel auf Organebene, auf personaler oder sozialer Ebene.
Unsere Behandlungsmethoden
Krankheitsbilder:
- Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose
- Dementielle Erkrankungen wie Morbus Alzheimer
- Degenerative und rheumatische Erkrankungen
- Zustand nach Frakturen oder Amputationen
Therapieziele und -inhalte:
- Förderung der motorisch-funktionellen Fähigkeiten für Mobilität und Geschicklichkeit
- Aktivierung kognitiver und neuropsychologischer Fähigkeiten, z.B. für eine bessere Orientierung
- Anleitung zur Selbsthilfe beim Essen und Trinken, bei Körperpflege und Bekleidung, Fortbewegung sowie Kommunikation für größtmögliche Selbständigkeit
- Beratung – auch der Angehörigen – bei einer Wohnraum- und Hilfsmittelanpassung
- Begleitung bei Erfahrungen von Veränderungen und Verlust zum Erhalt der psychischen Stabilität